Tablet ist nicht gleich Tablet – Versteht das doch mal!

Mit einem großen Schmunzeln auf dem Gesicht habe ich die ersten Testberichte über das Surface Pro 3 gelesen, doch so langsam kann ich nur noch den Kopf schütteln. Das Gerät wird von der Presse wirklich gut bewertet, jedoch werden ständig irgendwelche schwachsinnigen Vergleiche mit iOS oder Android Geräten aufgestellt. Gerade heute erst bin ich über den neuen Chip Test gestoßen. Von Grund her ein guter Artikel, jedoch am Ende wieder der Fauxpas: Der Vergleich zum Samsung Galaxy Note. Ich kann mir nicht helfen, doch entweder kennen die Redakteure den Unterschied nicht, oder sie wollen es nicht verstehen und betreiben manipulativen Journalismus. Selbst der ADAC vergleicht ja keinen Smart for Two mit einem Porsche 911. Der Vergleich ist nun vielleicht ein wenig übertrieben, doch er erklärt genau das Problem.

Die Namensgebung Tablet gibt ja eigentlich nur den Formfaktor an, den ein Gerät hat. Aus diesem Grund unterscheidet man ja auch noch Detachables (Hybrid Tablets), Convertibles und reine Tablets. Aber selbst in einer Geräteklasse gibt es wiederum Unterschiede! So ist ein Surface Pro 3 ja nicht in der gleichen Klasse wie ein Surface 2. Zum einen ist es ein „anderes“ Betriebssystem, zum Anderen unterscheidet sich die komplette Hardwarearchitektur. Das Pro-Gerät basiert auf einer Intel Plattform, das normale Surface auf einer ARM Plattform. Die beiden Geräte sind also von Grund auf unterschiedlich. Und genauso ist es, wenn ich ein Surface Pro einem iOS oder Android Gerät gegenüberstelle. Denn die Geräte von Apple und jene, die das Android Betriebssystem ausführen sind Tablets die auf der ARM Architektur basieren. Folgerichtig müsste ein Test bzw. Vergleich also ein Surface 2, einem der iOS oder Android Geräte gegenübergestellt werden. Als Ersatz zum Surface 2 könnte man auch ein Nokia Lumia 2520 Tablet nutzen. Beide basieren auf ARM und sind mit UMTS/LTE möglich.

Das Thema Leistung ist auch wichtig. Während ein Surface Pro 3 eigentlich ein Notebook/Ultrabook in Form eines Tablets ist und auch die Leistung eines PC/Laptop mit sich bringt, ist ein iOS, Android oder auch Surface 2 und Nokia Lumia Performanceseitig im Vergleich eingeschränkt.

Weg von dem Hardwareunterschied sollte man sich natürlich auch die Nutzung des Geräts genau betrachten. Ein Surface Pro ist ein vollwertiger PC mit dem man alle Tätigkeiten des täglichen Arbeitens abdecken kann. Es führ neben Apps auch normale Windows Desktop Anwendung aus, die überall verbreitet sind und sicherlich noch lange sein werden. Touch/Gesten ist eine super Eingabemethode, jedoch sind Tastatur/Maus dominant.

Mit den anderen Devices kann ich nicht meinen normalen Arbeitsalltag bewältigen (zumindest in den meisten Fällen nicht!). Sie sind sogenannte Companion Devices – Geräte, die neben einem Laptop / PC zusätzlich genutzt werden. Meistens werden diese Geräte nur zum Konsumieren von Informationen über Webseiten oder Apps genutzt. Als Produktivitätsanwendungen würde ich hier Mail/Kalender/Aufgaben definieren.

Ja ich mag das Surface Pro 3, ja ich hatte auch schon Android Tablets und Apple iPads die auch sicherlich Ihre Vorteile und Berechtigung haben und auch ganz tolle Devices für bestimmte Personenkreise sind. Doch bitte liebe Redakteure stellt doch keinen Äpfel und Birnenvergleich auf, sondern werft ein wenig IT Wissen in die journalistisch guten Artikel ein. Amen!

 


Kommentare

Eine Antwort zu „Tablet ist nicht gleich Tablet – Versteht das doch mal!“

  1. Ja, ich habe da auch so einige Tests gelesen und Videos angeschaut. Ich habe ein iPad und das ist auch nicht wirklich schlecht. Aber es ist nichts zum arbeiten. Surfen, Filmchen gucken, Homebanking und (mit Einschränkungen) Emails. Ich habe mir mal so eine Viertelstunde das Surface Pro 3 im Saturn angeschaut … Mein iPad und mein 17 Zoll Laptop würde ich sofort dagegen eintauschen!
    Mein Sohn hat übrigens ein Dell Venue 8 Tablet. Bis auf das Display ist das auch besser als das iPad!
    Mein Ausflug zu Apple ist sicher bald zu Ende.