Dies ist der dritte und letzte Teil unserer Artikelserie zum Test des chiliGREEN Advance Home Server, der uns von der Firma Quanmax AG zur Verfügung gestellt wurde.
Alle Teile des Test:
1. Auspacken der Hardware und Inbetriebnahme
2. RAID einrichten und Add-Ins konfigurieren
3. Energieverbrauch, Performance und Fazit
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Energieverbauch
Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass die Geräte im Haushalt möglichst wenig Strom verbrauchen, sei es um das Klima zu schützen oder um die Stromkosten niedrig zu halten.
Der chiliGREEN Advance Home Server wird vom Hersteller als sehr energiesparend beworben, im Datenblatt ist von 35€ Stromkosten / Jahr bei permanenter Verfügbarkeit die Rede.
Mit dem Energiekostenmessgerät BaseTech Cost Control 3000 haben wir überprüft, was der Server im Leerlauf bzw. unter Last verbraucht. Hier sind die Ergebnisse, wobei der Server wie in den vorigen Teilen des Testberichts mit drei Festplatten (WD Caviar Green 2TB) ausgestattet ist:
Verbrauch | |
Idle | 25W |
Last (HD Tune) | 37W |
Last (prime95) | 29W |
Standby* | 17W |
Ruhezustand*/Power-Off | <1W |
Wie man aus der Tabelle sieht, verbraucht der Server im Leerlauf nur 25W, was wirklich ein sehr guter Wert ist. Typische NAS Systeme brauchen zwar meist ein paar Watt weniger, haben aber oft einen schwächeren Prozessor an Bord und können nicht mit der Flexibilität von WHS mithalten. Bei einem Strompreis von 25 Cent pro kWh (aktueller Brutto-Durchschnittspreis lt. Wikipedia) kommt man so auf ca. 55€ pro Jahr bei 24/7 Betrieb.
Interessanterweise steigt der Stromverbrauch stärker an, wenn die Festplatten beansprucht werden, wie z.B. beim Benchmark mit HD Tune. Im Vergleich dazu hat eine hohe CPU-Last, wie beim prime95-Test, keinen großen Einfluss auf den Verbrauch. Das hängt offensichtlich mit der geringen Stromaufnahme des verbauten Intel Atom D525 Prozessors zusammen.
* Damit der Standby bzw. der Ruhezustand funktionieren, müssen zuerst die VGA-Treiber auf dem Server installiert werden. Diese findet man im Downloadbereich von Intel.
Anmerkungen: Beim Standby schaltet sich der Server nicht komplett aus, die Lüfter drehen sich also weiterhin. Der Ruhezustand ist bei diesem System nicht zu empfehlen, da beim Wechsel in den Ruhezustand der Inhalt des RAMs in die hiberfil.sys geschrieben wird und diese immer fix auf C:\ liegt, was den Nachteil hat, dass die 2GB große Datei die System-SSD belegt und hier nur mehr ca. 100MB frei sind.
Geräuschentwicklung
Da ich hier kein entsprechendes Messgerät zur Verfügung hatte, kann ich nur von meinem subjektiven Eindruck berichten.
Die beiden 70mm Lüfter auf der Rückseite des Geräts sorgen für eine gute Kühlung im Gehäuseinneren und sind, außer den Festplatten, die einzigen geräuschverursachenden Bauteile im chiliGREEN Advance Home Server.
Das Gerät ist meiner Meinung nach sehr leise, zwischen den normalen Umgebungsgeräuschen während des Tages fällt der Server kaum auf.
Performance
Eine weitere Eigenschaft, die einen Server ausmacht, ist natürlich auch die Geschwindigkeit des Datentransfers. Im 100MBit Netzwerk hat der Server kein Problem die Daten schnell genug zu liefern, die Leitung ist zu 100% ausgelastet. Daher habe ich einige Tests im Gigabit-Netzwerk durchgeführt:
Kleine Dateien (480 Dateien zu je 3,4MB –> 1,6GB) | Große Dateien (1 Datei zu 3GB) | |
LESEN | 46 Sek. = 36,06 MB/s | 65 Sek. = 47,58 MB/s |
SCHREIBEN | 122 Sek. = 13,43 MB/s | 205 Sek. = 15,08 MB/s |
Die Tests wurden mit dem Windows Explorer durchgeführt (um ein möglichst reales Nutzerverhalten abzubilden) und jeweils die Zeit über mehrere Durchgängen gemessen und gemittelt.
Ein weiteres Benchmark wurde mit dem Tool HD Tune durchgeführt, die Ergebnisse sehen wie folgt aus:
Laut HD Tune beträgt die durchschnittliche Lese-Rate des RAID-Volumes 158 MB/s, in der Praxis wird man diese Leistung aber selbst über ein Gigabit-Netzwerk nicht erreichen, da hier noch relativ viel Overhead für die Verbindung dazukommt.
Fazit
Ich hatte den chiliGREEN Advance Home Server ja nun einige Zeit bei mir im Testbetrieb und während dieses Zeitraums war er sehr zuverlässig, auch die Verarbeitung der Hardware gefällt mir gut.
Da es zurzeit noch relativ wenige Third-Party Add-Ins für WHS2011 gibt, hätte man bei der Software-Zusatzaustattung etwas mehr Aufwand hineinstecken können, das ICS Add-In wird wohl für relativ wenige User einen wirklichen Nutzen bringen (besser wäre z.B. ein Add-In, mit dem man den Hardware-Status des Servers wie CPU-Temperatur, HDD-Temperatur etc. überwachen kann). Eine gute Idee ist hingegen die Vorinstallation des Connectors für Windows Phone, so ersparen sich Besitzer eines Windows Phone 7 ein paar Klicks.
Bestellen kann man den Home Server im Online-Shop von chiliGREEN unter folgender Adresse: http://www.chiligreen.com/shop/produkte.asp?typ=275
Das günstigste Modell ist derzeit der “chiliGREEN Advance Home Server M1” um 489€, der einzige Unterschied zu unserem Testgerät besteht darin, dass dieses Modell ohne Festplatten (aber natürlich mit System-SSD) geliefert wird. Das teuerste Modell ist jenes mit 8TB Speicher, momentan um 859€ im Online-Shop gelistet.
Wir hoffen, euch hat diese Artikelserie gefallen und falls ihr noch Fragen/Wünsche/Anregungen habt, so hinterlasst bitte einen Kommentar! Wir können auch gerne eure Fragen an den Hersteller weiterleiten, sollte es dringende Anliegen geben
Kommentare
11 Antworten zu „Im Test: chiliGREEN Advance Home Server – Energieverbrauch, Performance und Fazit (Teil 3)“
32GB fur das System wären super… Wäre dises durch den tausch der ssd möglich oder war keine treiber und whs cd dabei? Gruß super artikel
Hi!
Ja, denn die SSD ist ganz normal per SATA angeschlossen. Am einfachsten wäre es wohl wenn man die Disk ausbaut und die Partitionen auf die größere SSD klont (z.B. mit Acronis TrueImage).
lg Alex
Hallo,
die Systeme werden seit ein paar Monaten standardmäßig mit 32-GB-Flashes ausgeliefert.
Interessantes Gerät, allerdings überzeugt mich die Performance nicht gerade…. rund 15 MB/s Schreibrate liegt ja noch deutlich unterhalb von USB 2.0. Mehr ist aber wohl über Netzwerk und nem Software-RAID und den schwachbrüstigen Atom Prozessoren nicht drin, wie man ja auch immer bei den kleinen NAS-Kisten sieht.
Sinnvoller wäre es da in meiner Meinung nach nen aktuellen Pentium, oder Celeron der Core i xxxx Reihe einzubauen. Die ziehen im Idle auch nicht wesentlich mehr Strom, haben aber deutlich mehr Leistung, um den GB-Netzwerkanschluss auszulasten.
Ich habe das gleiche Geäuse für meinen Selbstau-WHS benutzt und wenn die beiden 70mm Lüfter die gleichen sind, dann kann man das System ganz sicher nicht – wie im Artikel gesagt – als „sehr leise“ bezechnen und auch nicht als „leise“. Ich würde sagen es ist gerade noch „nicht laut“. Ich habe die Lüfter sofort ausgebaut und die Kühlung mit eigenen Lüftern bewerkstelligt. Man sollte berücksichtigen, dass der Server mit den Standardlüftern keinesfalls im gleichen Raum stehen kann, in dem man arbeitet.
Hi!
Welche Modellbezeichnung haben denn die Original-Lüfter bei dir?
lg Alex
Das sehe ich auch so. Ich hab einen abgeklemmt und den zweiten gedrosselt. Ich meine aber, dass bei mir 60mm Lüfter drin wären. Könnte also sein, dass die entweder schon getauscht wurden oder Chenbro ein einsehen hatte.
Ich finde das ICS-Add-in sehr interessant! Das ist schon etwas besonderes.
Betreibe selbst einen Homeserver in so einem Gehäuse. Verbaut ist dort allerdings ein stromsparender I3 (2100T). Ein Atom hat mir ehrlich gesagt zu wenig Leistung. Merke das extrem in meinem Netbook.
mir fehlt nur die möglichkeit einen monitor anzuschließen, da ich diesen pc zusätzlich für die homeautomatition nutzen würde. Das geht aber wohl leider nicht.
Ich habe beide Lüfter von 12 V auf 7 V reduziert damit ist der sehr sehr leise 🙂