Heute stellen wir euch das Netbook AMILO Mini Ui 3520 von Fujitsu-Siemens vor und beleuchten seine Einsatzmöglichkeiten in Verbindung mit dem Windows Home Server. Besonderer Dank an dieser Stelle an Daniel Klaus (Product Marketing Manager EMEA) von FSC, der uns die Review-Unit zur Verfügung gestellt hat!
Der AMILO Mini erreichte uns gut verpackt in einem Karton mit ca. 3kg Gewicht, darin befand sich (neben ausreichend Verpackungsmaterial) das Netbook und 4 weitere Einzelteile, die, wie sich später herausstellte, als Wechselcover für das Gerät dienen und mit den Farben Schwarz, Dunkelblau, Bronze, Rosa und einem transparenten Cover für eigene Fotos jeden Geschmack treffen sollten.
Besonders nett fanden wir den Weihnachtsgruß von Daniel, der in dem transparenten Cover steckte:
Ohne Cover ist das Netbook creme-weiß bzw. rund ums Display herum schwarz, wie auf diesen Fotos zu sehen ist:
Wie bei Netbooks dieser Größenordnung üblich, sind die Maustasten links und rechts neben dem Touchpad angeordnet, anstatt darunter, um Platz zu sparen. Dies mag für Leute, die sonst „normale“ Notebooks benutzen, etwas ungewohnt sein, nach einiger Zeit geht es aber ganz gut 🙂
Die Tastatur ist platzbedingt relativ klein, wobei die Tasten aber einen guten Druckpunkt besitzen und beim Tippen nur leise klappern. Wenn man sich erst einmal umgestellt hat, gelingt auch das Schreiben längerer Texte sehr gut, ideal also, um unterwegs einen Blog-Artikel zu schreiben oder seine Emails zu beantworten 😉
Technische Details laut Hersteller:
- Intel® Atom™ N270 Prozessortechnologie
- original Windows® XP Home Edition (SP3)
- 8,9-Zoll WSVGA Display (matt)
- Intel® Graphics Media Accelerator 950 (shared memory)
- 60 oder 80 GB Festplattenkapazität
- 1 GB Arbeitsspeicher
- Integrierte Webcam mit 1,3 Megapixel und digitalem Array-Mikrofon für Videokonferenzen und Internet-Telefonie
- Integriertes WLAN, LAN und Bluetooth®
- Schnittstellen: VGA, USB 2.0, ExpressCard (34 mm), 4-in-1 Kartenleser, 2x Audio
- Highlights: lange Akkulaufzeit (über 4 Stunden, Nutzungsabhängig), Silent mode Funktion
- Gewicht: ~ 1 kg
Erster Eindruck:
Das System startet schnell, bereits 32 Sekunden nach dem Einschalten ist das Netbook fertig hochgefahren und angemeldet.
Das Display wird mit einer Auflösung von 1024×600 Pixel betrieben, ist scharf und ausreichend hell um auch problemlos im Freien benützt werden zu können. Durch die matte Oberfläche werden außerdem störende Spiegelungen der Sonne vermieden. Nett ist auch die sogenannte ’silent Mode‘ Funktion, die mit Fn+F11 aktiviert werden kann: Dabei taktet der Prozessor von 1,6GHz auf 800MHz herunter, wodurch der Lüfter seine Drehzahl verringert. Das Lüftergeräusch ist im Allgemeinen eher hochtönig, was neben meinem Acer Notebook doch etwas auffällt, da dieser relativ leise und tieftönig „lüftet“. Ich empfinde es aber nicht als störend, in weniger ruhigen Umgebungen fällt es ohnehin kaum auf.
Verbindung mit dem WHS:
Was die Leser dieses Blogs sicher am meisten interessieren wird, ist das Zusammenspiel des Netbooks mit dem WHS. Nachdem sich das Netbook via DHCP eine IP geholt hatte, musste nur noch die Installationsdatei für den WHS Connector vom Server gestartet werden. Das Setup installierte zuerst .NET Framework 2.0 und danach den Connector, nach einem Neustart wurde das WHS-Häuschen im Tray „grün“ und damit bereit.
Sicherung
Die erste Sicherung führte ich über kabelgebundenes LAN durch, da hier die meisten Daten übertragen werden. Auf dem Laptop befanden sich ca. 6GB Daten, wovon aber nicht alles zum Server übertragen wurde, da die Dateien des Betriebssystems schon in der Sicherungsdatenbank meines Servers vorhanden waren. Alles in allem benötigte die erste Sicherung ca. 9 Minuten. Die darauffolgenden Sicherungen waren dann sowohl über LAN als auch über WLAN in weniger als 3 Minuten erledigt.
Datentransferrate
Als nächster Test stand die Geschwindigkeit bei der Datenübertragung vom und zum Server an.
Es wurde sowohl eine 1GB große Testdatei als auch ein Verzeichnis mit 1.000 Dateien á 1MB zum Server kopiert und nach dem Speicherausgleich wieder auf das Netbook zurückkopiert. Der Test wurde in einem 100 MBit/s LAN bzw. 54MBit/s WLAN (Signalstärke: Gut) durchgeführt.
Hier die Ergebnisse vom Netbook -> Server:
Dauer | Durchschnittliche Transferrate | |
1GB Datei – LAN | 109s | 9,39 MB/s |
1.000 Dateien – LAN | 174s | 5,89 MB/s |
1GB Datei – WLAN | 571s | 1,79 MB/s |
1.000 Dateien – WLAN | 654s | 1,57 MB/s |
Ergebnisse vom Server -> Netbook:
Dauer | Durchschnittliche Transferrate | |
1GB Datei – LAN | 98s | 10,45 MB/s |
1.000 Dateien – LAN | 149s | 6,87 MB/s |
1GB Datei – WLAN | 481s | 2,13 MB/s |
1.000 Dateien – WLAN | 501s | 2,04 MB/s |
Die gemessenen Werte hängen natürlich von der Aktivität des WHS Drive Extenders und des WLAN-Empfangs ab, ein schneller Vergleichstest mit meinem Acer Aspire 6930G brachte folgendes Ergebnis:
1GB Datei (Notebook->Server): LAN: 10,51 MB/s WLAN: 2,03 MB/s.
1GB Datei (Server->Notebook): LAN: 11,03 MB/s WLAN: 2,15 MB/s.
Musik und Video-Streaming
Durch seine geringen Maße eignet sich der AMILO Mini auch als portabler Musik- und Videoplayer, um etwa am Balkon die Lieblingsmusik zu genießen oder die neuesten Filme/TV-Mitschnitte vom Server zu streamen. MP3s stellen den Intel® Atom™ Prozessor vor keine Herausforderung, bei Videos hatten wir da mehr Bedenken. Es gelang uns jedoch, sowohl DivX-Videos, als auch 720p HD-Testvideos ruckelfrei vom Server zu streamen und zwar nicht nur über LAN, sondern auch über WLAN!
Wiederherstellung
Da das Netbook über kein CD bzw. DVD Laufwerk verfügt, ist die Wiederherstellung im Falle eines Ausfall des Betriebssystems etwas komplizierter als normal. Es müssen zuerst die Daten der Wiederherstellungs-CD auf einen USB-Stick kopiert werden, von dem dann normal gebootet werden kann. Dazu legt man die WHS Restore CD in einen PC ein und kopiert alle darauf enthaltenen Daten auf einen mit FAT32 formatierten USB-Stick.
Da die Restore CD leider einen falschen Treiber für die Netzwerkkarte erkennt (*), muss zuerst der Treiber von der Realtek Website heruntergeladen werden: Link
Auf der Seite gibt es den „Vista (WinServer 2008) Driver“, dieser muss heruntergeladen und entpackt werden. Im Unterordner „32“ befinden sich die benötigten Dateien, die auf den Stick in einen neuen Ordner (z.B. NICdriver) kopiert werden. Danach steckt man den Stick in einen USB-Port des Netbooks und drückt beim Booten die Taste F12, um ins Boot-Menü zu gelangen. Hier wählt man „USB-KEY: <Name des Sticks>“ aus, dann sollte die Wiederherstellungsumgebung starten. Die Treiber für die Netzwerkkarte müssen nun vom Stick geladen werden, damit das Netbook eine Verbindung zum WHS herstellen kann. Dazu klickt man auf „Treiber installieren…“ und dann auf „Suchen“. Eine Meldung sollte erscheinen, dass die Treiber gefunden wurden.
Nach der Eingabe des WHS Passwortes kann die gewünschte Sicherung ausgewählt und die Wiederherstellung gestartet werden. Die Wiederherstellung des Netbooks dauerte 6 Minuten und 50 Sekunden, danach war Windows XP Home wieder einsatzbereit.
(*) Beim Test der Wiederherstellung ist mir aufgefallen, dass die Wiederherstellungsumgebung einen falschen Treiber für die Netzwerkkarte erkennt. In der Übersicht der gefundenen Hardware wird die Netzwerkkarte als „Realtek RTL8101-Familie-PCI-E-Fast-Ethernet-NIC“ erkannt, obwohl in Wirklichkeit eine Realtek RTL 8102E verbaut ist.
Ein kurzer Blick in die Konsole (wie man zur Konsole kommt, steht hier) und ein „ipconfig /all“ zeigte, dass auch keine Netzwerkverbindung eingerichtet wurde, eine Verbindung zum Server war daher nicht möglich.
Weder das kopieren der „Windows Home Server-Treiber für Wiederherstellung“ aus einem geöffneten Backup noch der Treiber von der FSC Support Homepage brachte etwas, die NIC wurde weiterhin falsch erkannt. Erst der neueste Vista-Treiber von der Realtek-Website sorgte dafür, dass die Netzwerkkarte richtig erkannt und eine Netzwerkverbindung eingerichtet wurde. Nun funktionierte die Wiederherstellung problemlos.
Fazit
Der AMILO Mini ist ein praktisches, kleines Netbook für Unterwegs, um z.B. seine Emails zu checken oder einen Blog-Artikel zu schreiben. Es eignet sich außerdem als Streaming-Client für die am WHS gespeicherte MP3 Sammlung.
Bis auf kleine Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung hat uns das Netbook voll überzeugt, wir geben ihm 4 von 5 möglichen Punkten!
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Kommentare
8 Antworten zu „Review: Fujitsu-Siemens AMILO Mini“
Dieses Netbook von Siemens sieht herrlich aus! Gefällt mir ausnahmend gut, vielen Dank für die Fotos und auch für den ganzen Artikel! Weiter so!
Ich finde auch, ein schönes Gerät, Gibt es da schon einen Nachfolger?
ohne UMTS stinkts!
ich hab das Netbook mit UMTS über den Express Card slot und bin damit ganz happy. Konnt meine bestehende UMTS Karte verwenden !
Ciao
Ich habe zwar nicht das FSC Netbook, sondern das Samsung NC10, aber auch ohne UMTS und es ist wunderbar, denn ich nutze meinen UMTS USB Stick… die UMTS Option hätte nochmal 100 Euro extra gekostet und der Stick war beim Vertrag kostenlos dabei 🙂
Finde den FuSi klasse.
Hab meiner Tochter den Amilo Mini gekauft (mit Rosa Deckel;-))
Nun streamt sie von meinem Medion Home Sever ihre Lieder.
Ja, das finde ich auch ein schönes Gerät. Jetzt fehlt wirklich nur noch UMTS 🙂 Danke für den Artikel!
Viele Dank – wir haben mittlerweile allerdings bei einigen Geräte Probleme mit den Tastaturen. Einige Tasten funktionieren nicht mehr…